Juhuu, ich habe ein Bett, im Ort wo ich heute hin wollte und das noch in einer richtig schönen Herberge und mit nur 9 Doppelstockbetten im Zimmer. Nach gestern habe ich wirklich an alles geglaubt, nur daran nicht. Ich brauchte aber auch drei Anläufe, um etwas zu finden.
Die erste Herberge war schon voll (alles vorher schon reserviert, ich weiß zwar nicht, seit wann sowas geht in den Herbergen aber naja), vor der zweiten öffentlichen Herberge saßen schon mindestens 50 Leute (und das schon um 11.15 Uhr, wie früh muss ich denn noch losgehen?!) und bei der dritten war noch fast alles leer. Gut, sie ist mit 8 € für eine Herberge ziemlich teuer, aber wie vorher schon mal gesagt, dafür bekommt man in Deutschland nicht mal ne Besenkammer. Letzte Nacht habe ich besser geschlafen, als erwartet. Ich war vom Tag so dermaßen fertig, dass ich wahrscheinlich überall geschlafen hätte aber morgens war ich dann ziemlich früh wach und habe etwas gefroren. Mir tat auch ziemlich alles weh und 4 Uhr stand ich dann auf. 5 Uhr war ich schon wieder auf dem Weg und mit mir auch jede Menge anderer. Ich habe jetzt wirklich die Nase voll, nur noch morgen und Samstag noch 5 km, wenn alles so klappt, wie ich will, dann habe ich das Theater hier hinter mir, denn was anderes ist es momentan nicht mehr. Wenn es nach meinen Füßen ginge, dann sollte ich sofort aufhören, denn die sind, vor allem durch die letzten Tage, wirklich fertig. Ein tolles Erlebnis hatte ich auch. Da ich so früh gefrühstückt habe, hatte ich ziemlich bald wieder Hunger. Mein Magen knurrte unaufhörlich und ich war schon richtig schlapp, da komme ich mitten im Wald um die Ecke und was sehe ich…einen Wagen mit voller Schälchen mit Himbeeren (siehe Foto eine Schale davon).
Daneben stand eine kleine Geldkassette für eine Spende. Die Himbeeren haben göttlich geschmeckt und vielleicht kamen sie auch da her. Hier bekommt man anscheinend immer was man am nötigsten braucht, gerade wenn man es braucht, das gibt mir sehr zu denken. Ich wusste gar nicht, dass es Tokio Hotel auch auf Englisch gibt, gerade lief „Through the Monsun“ im Radio, werden die Leute jetzt überall damit belästigt? Eine Sache muss ich heute noch feststellen, es ist wirklich sehr erstaunlich wie wenige Westeuropäer Englisch lernen, vor allem die Spanier. Sogar junge Leute, die ich anspreche, verstehen mich nicht und so schlecht ist mein Englisch jetzt auch nicht. Auch bei Italienern und Franzosen hatte ich meistens kein Glück, das finde ich doch sehr erstaunlich. Nur die Osteuropäer sind bestens drauf, was das angeht, mit denen konnte ich mich immer gut unterhalten.
Ich habe in dieser Etappe 47152 Schritte gemacht und 30,5 Kilometer zurückgelegt.
Bis hierher habe ich insgesamt 760,6 Kilometer zurückgelegt.
Und hier ist der Ort zu finden: