Olveiroa

Puh, das war eine Nacht. Ich hatte mich schon gegen 20.30 Uhr schlafen gelegt, so einen Tag musste man früh beenden, da werde ich 2 Stunden später von einem Gezeter wach. Ein Pilger, der gegen 16 Uhr angekommen war, hatte sich das eine freie Bett in unserem Zimmer genommen, ohne dass die Herbergsmutter was davon wusste.


Abends hatte sie es gemerkt und versuchte jetzt den Typen wieder aus dem Bett zu kriegen, da andere früher da waren und es Leute gab, die es nötiger gehabt hätten. Er verstand nur Englisch oder Französisch, sie nur Spanisch und so schrien sie sich beide an und keiner verstand keinen. Er warf sie dann aus dem Zimmer und das war zu viel. Sie rief die Polizei, die ihn aus dem Zimmer holte, es war ein tolles Schauspiel und ich saß in der ersten Reihe, weil ich das Bett neben ihm hatte. Die Polizei diskutierte auch noch mit ihm, konnte aber auch nur Spanisch. Er wollte dann sogar mit zur Polizei, nur damit er ein Bett zum Schlafen hätte aber das haben die auch nicht gemacht, soweit ich gehört habe, hat er dann mit seinem Zelt vor der Kirche genächtigt und schläft heute Nacht wieder schräg über mir. Ansonsten lief der Tag heute wieder sehr gut, keine Gefahr mehr, den Bus zu nehmen, jetzt ist es ja echt nicht mehr weit. Zur Zeit laufe ich nur durch Dörfer und jedes hat mindestens 5 Kuhställe. Dementsprechend riecht es auch überall aber schlimmer sind die Fliegen, die auch in der Herberge hier sehr nerven. Gelaufen bin ich heute auch ein Stück mit einem Spanier, den ich gestern kennengelernt habe und wir haben uns mit Händen und Füßen unterhalten. In der Herberge hat er mir noch eine Rose geschenkt (siehe Foto)

und er ist dann noch weiter in den nächsten Ort. Ich muss mich morgen entscheiden, ob ich zuerst nach Muxia oder nach Finisterre gehe. Naja, die Entscheidung ist schon gefallen, lasst Euch überraschen. Jürgen aus Passau und Gundi aus dem Heidelberg haben das gleiche vor und wir wollen auf jeden Fall unsere Klamotten dann zusammen verbrennen. Das Zimmer wo ich heute schlafe, ist von Deutschen besetzt, von 14 Betten sind 6 rein Deutsch belegt, so kann man sich sehr gut unterhalten. Wettermäßig kann ich mich echt nicht beklagen. Zum Wandern ist es vormittags bedeckt und nachmittags kommt die Sonne raus, besser gehts nicht! Ich hoffe, ihr kämpft in Deutschland nicht immer noch mit Regen, wenn ja, bringe ich die Sonne mit, versprochen.

Ich habe in dieser Etappe 50967 Schritte gemacht und 32,3 Kilometer zurückgelegt.

Bis hierher habe ich insgesamt 867,3 Kilometer zurückgelegt.

Und hier ist der Ort zu finden: